Die Heldin der französischen Geschichte, die heilige Jeanne d'Arc (1412-1431), kämpfte im 15. Jahrhundert in einem Krieg, um ihr Land vom englischen Eindringling zu befreien. Als Antwort auf einen göttlichen Ruf half sie Karl VII., König von Frankreich zu werden. Sie zahlte dafür einen hohen Preis: 1431 wurde sie in Rouen (Nordfrankreich) lebendig verbrannt. Hier steht, was ein Historiker über den Tag ihrer Geburt in Lothringen berichtet:
Am 6. Januar 1412, schreibt Bischof Henri Debout (1857-1936), kehrten die Bewohner von Domrémy, dem kleinen Dorf im Osten Frankreichs, in dem die heilige Johanna von Orleans als Kind lebte, nach Hause zurück, nachdem sie an den Gottesdiensten des schönen Festes der Erscheinung des Herrn teilgenommen hatten.
Plötzlich kommt in jedem Haus ein Hauch von Freude in die Herzen, ohne dass es dafür ein äußeres Motiv gegeben hätte; überrascht fragen die guten Dorfbewohner nach dem Warum, sie öffnen ihre Türen, stehen an der Schwelle ihrer Häuser, erforschen den Sternenhimmel. Doch vergeblich: Nichts offenbart ihnen die Ursache für das Glücksgefühl, das sie empfinden.
Und jetzt teilen selbst die Tiere diesen Überschwang: Die Hähne schlagen mit den Flügeln und machen zwei Stunden lang anhaltende Geräusche. Was ist hier eigentlich los?
Es ist der Tag der Geburt von Jeanne d'Arc! Gerade wurde Jeanne geboren als göttliche Antwort auf die Gebete, die Könige und Völker seit einem Jahrhundert an den Himmel richten.
„Ich bin durch die Selige Jungfrau Maria zum König von Frankreich gekommen“, sagte sie zu ihren Richtern. Der Ort ihrer Kindheitsfreuden ist ein ländliches Heiligtum in der Umgebung: Notre-Dame de Bermont, nahe Domrémy.
Marquis de la Franquerie
In La Vierge Marie dans l’Histoire de France, S. 95 (Maria in der Geschichte Frankreichs)