„Wir können sagen, dass aufgrund ihres Fiat die Lebensweise Marias während dem gesamten Erdenleben ihres Sohnes von der göttlichen Weisheit erhellt wurde.
Eva war Gottes Gebot gegenüber ungehorsam und stand deshalb am Anfang eines Menschengeschlechts, das zutiefst von der Sünde gekennzeichnet war. Maria ist ganz und gar umstrahlt von der Gegenwart Gottes. Bei der Verkündigung ist es nicht die Schlange oder der Teufel, dem sie gegenübersteht, sondern der Engel des Herrn.
Und weil sie in voller Freiheit Ja sagt zur Stimme des Herrn, gebiert Maria das Leben. Mit ihr beginnt ein neues Menschengeschlecht: sie ist Mutter des Lebens in Christus.
Maria war eine gute Begleiterin, denn sie führte das Kind Jesus zum Tempel. So wird deutlich, dass sie ihm zusammen mit Josef von frühester Kindheit an eine solide religiöse Erziehung angedeihen ließen. Bei der Episode des 12jährigen Jesus im Tempel präzisiert der Evangelist, dass sie es ist, die das Wort ergreift: „Dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht“ (Lk 2,18).
Die Jungfrau Maria spricht im Interesse der ganzen Familie und zeigt uns, dass in einer Familie die Individualität nicht das Miteinander, das gemeinsame Tun ausschließt.
Dieudonné Kardinal Nzapalainga
Erzbischof von Bangui (Zentralafrikanische Republik)