Wir nennen die Marienerscheinungen „Privatoffenbarungen“, um sie von der Bibel zu unterscheiden, die eine „öffentliche Offenbarung“ ist. Der Katechismus der Katholischen Kirche besagt, dass „sie nicht dazu da sind, die endgültige Offenbarung Christi zu ‚vervollkommnen’ oder zu ‚vervollständigen‘, sondern helfen sollen, in einem bestimmten Zeitalter tiefer aus ihr zu leben“ (KKK 67). Die glorreiche Erscheinung Christi am Ende der Zeiten ist wiederum eine „öffentliche Offenbarung“.
Die Rolle der Jungfrau Maria ist dabei zentral: durch sie wurde Gottes Sohn Mensch, sie ist es, die das große Geheimnis der Menschwerdung empfangen hat, und sie ist es wiederum, die uns helfen wird, sein Kommen in Herrlichkeit aufzunehmen.
Wenn Jesus in Herrlichkeit wiederkommt, verjagt er den Antichrist, und nichts wird mehr auf der Erde bestehen als das, was rein ist: die Mutter Jesu, die auch unsere Mutter ist (Joh 19,25-27). Sie wird uns helfen, den Sieg über das Böse zu „rekapitulieren“, oder anders gesagt, sie wird uns helfen, in der Reinheit ihres Unbefleckten Herzens zu leben, das „siegen wird“!
„Ja, ich komme bald! Amen. Komm, Herr Jesus!“ (Offb 22,20).
Françoise Breynaert
In Fatima 1917-2017, La dévotion au cœur immaculé de Marie, de 1917 à la Venue glorieuse du Christ (Die Verehrung des Unfleckten Herzens Mariä, von 1918 bis zu Christi glorreichem Kommen), Editions Hovines, März 2017, S. 37-38