Pater Jacques Mourad, ein syrisch-katholischer Priester aus Aleppo (Syrien), wurde am 21. Mai 2015 von der Terrororganisation Islamischer Staat entführt. Nach fünf Monaten in Gefangenschaft entkam er auf wundersame Weise, nachdem er mehrmals gefoltert und fast getötet worden war. Hier ist ein Auszug aus seinem Zeugnis:
„Wie an jedem Tag seit unserer Entführung fange ich an, still den Rosenkranz zu beten (....). Während all dieser Jahre in Mar Moussa und dann in Mar Elian (Syrien) hatte ich die Gewohnheit verloren, ihn zu beten, denn die Wiederholung der fünfzig Ave-Maria war für mich langweilig. Aber in den letzten vier Tagen hat sich das alles geändert: Die Ave Marias sind wie ein SOS, das ich an den Himmel schleudere, mit der unerklärlichen Sicherheit, dass man es hört.
Ich bin überzeugt, dass Maria mich durch den Rosenkranz so nah wie möglich zu Jesus führt. Außerdem ist es keine mechanische Wiederholung mehr, sondern eine wirkliche Meditation: Ich halte lange bei jedem Geheimnis des Lebens Jesu inne, und alle sprechen mit erstaunlicher Kraft zu meiner Seele (....).
Durch das Rosenkranzgebet gehen die Szenen aus dem Leben Jesu durch meinen Kopf, als wäre ich im Kino (....): Wir verstehen viele Aspekte des Leidens Jesu, wenn wir selbst in einer Situation großer Prüfung und Isolation sind. So ist der Rosenkranz von einer mir bisher unbekannten Süße.“
Auszug auf dem Buch von Jacques Mourad, Un moine en otage. Le combat pour la paix d’un prisonnier des djihadistes, Editions de l’Emmanuel, S. 83.