Auf seinen apostolischen Auslandsreisen betet Papst Franziskus immer in einem Marienwallfahrtsort, in Fatima in Portugal, in Knock in Irland oder in Madu in Sri Lanka.
Bei einem Empfang im Vatikan für rund 600 Rektoren von Marienheiligtümern am 29. November 2018 erinnerte der Papst daran, welche Bedeutung diese Orte, an denen sich das Volk Gottes versammelt, für die Kirche haben; sie sind unersetzlich, weil sie die Volksfrömmigkeit lebendig erhalten und durch Katechesen bereichern, die den Glauben unterstützen und stärken und zugleich das Zeugnis der Liebe nähren.
Das Heiligtum, so der Heilige Vater, ist nicht nur ein Ort der Begegnung mit Gott. Es ist auch ein „grundlegender“ Treffpunkt zwischen Priester und Volk Gottes, den dieser mit Glaubenssinn zu verstehen suchen muss. Der Papst schließt ab mit einer Anekdote. Er erinnert sich an eine alte Frau im Heiligtum von Salta in Nordargentinien. Sie bat den Priester, ihre Andachtsbilder zu segnen, obwohl sie am Ende der Messe schon den Segen erhalten hatte. Sie wollte berühren – im religiösesten Sinn von Berührung. Sie wollte diese Bilder berühren, um in ihnen Gott zu berühren.
Für den Papst ist die Volksfrömmigkeit ein Juwel, das gepflegt und am Leben erhalten werden muss. Es ist das Immunsystem der Kirche, sagte er einmal im Rückgriff auf die Worte eines italienischen Bischofs.