Ich war gerade in Oise (Frankreich) angekommen. Mein behandelnder Arzt, ein Katholik, der sich für die Diözese engagiert, bot mir die Möglichkeit, mit den Kranken an der Wallfahrt nach Lourdes teilzunehmen. Ich wurde mir bewusst, dass ich ja Bernadette hieß und dass wir den 150. Jahrestag der Erscheinungen feiern...
Als ich aus Lourdes zurückkam, hatte ich starke Schmerzen. Ich lebte wie an den drei Tagen Jesu im Grab. In unserer Kapelle, vor dem Allerheiligsten, erlebte ich das gleiche Gefühl des Friedens wie in Lourdes während der Krankenprozession. Ich hatte den starken Eindruck, dass Jesus unter uns wandelte und dass er all unsre Leiden trug.
In dieser Kapelle erlebte ich eine Art Auferstehung, auch wenn ich nicht verstehen konnte, was mit mir geschah. Während der Anbetung fühlte ich nach 45 Minuten große Hitze. Ich betete weiter. Als ich zurück in mein Zimmer ging, hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: „Zieh deine Apparatur aus“. Ich trug ein Korsett, eine Fußorthese, einen Neurostimulator, und bekam seit Jahren Morphium...
Ich habe mir keine Fragen gestellt. Ich dachte an das Evangelium, wo Jesus zu den Gelähmten sagte: Steh auf, nimm deine Bahre und geh! Ich habe alles ausgezogen. Mein Fuß stand gerade und ich konnte gehen; ich zog mein Korsett aus und es tat nicht mehr weh.
Schwester Bernadette Moriau
Zeugnis in Famille Chrétienne, Woche vom 11. bis 24. August 2018