18. Dezember – Fest Mariä Erwartung (654), eingesetzt beim Konzil von Toledo 656

Acht Tage vor Weihnachten, zum Gedenken an die Verkündigung

Dieses Fest verdankt seinen Ursprung den Bischöfen des zehnten Konzils von Toledo im Jahr 656.

Die Prälaten hatten an dem alten Brauch, das Fest Mariä Verkündigung am 25. März zu feiern, einiges als unpassend empfunden, da dieser Freudentag im Normalfall zu einer Zeit gefeiert wird, in der die Kirche vornehmlich der Schmerzen der Passion Jesu gedenkt. Deswegen ordneten sie an, dass von nun an in der Kirche Spaniens acht Tage vor Weihnachten ein feierliches Fest mit Oktav zum Gedenken an die Verkündigung gefeiert werden solle, als Vorbereitung auf das große Fest der Geburt Christi.

In der Folgezeit merkte die Kirche Spaniens, dass es notwendig war, zur Praxis der römischen Kirche und all derer auf der ganzen Welt zurückzukehren, die den 25. März als den für immer heiligen Tag der Verkündigung an Maria und der Menschwerdung des Sohnes Gottes feiern. Doch das Volk hatte so innig an dem Fest vom 18. Dezember gehangen, dass man beschloss, einen Rest davon zu bewahren: Man lenkte den Blick der Gläubigen auf die Gottesmutter in den Tagen unmittelbar vor ihrer wunderbarer Geburt.

So wurde ein neues Fest geschaffen unter dem Titel Mariä Erwartung. Es wird auch „Unsere Liebe Frau vom O“ genannt, wegen der großen Antiphonen, die in diesen Tagen gesungen werden. Sie beginnen alle mit dem Anruf „O“ und bringen die Erwartung und Hoffnung der alten Patriarchen und Propheten auf das Kommen des Messias zum Ausdruck.

Nach Dom Guéranger (1805 - 1875)

Das liturgische Jahr – 18. Dezember

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