16. Dezember – 3. Adventssonntag – Frankreich: Unsere Liebe Frau von der Erlösung

Das Vertrauen Mariens ermöglichte den Neuen Bund

Maria ist in erster Linie „diejenige, die geglaubt hat“, wie ihre Cousine Elisabeth ihr bei der Heimsuchung sagte. Wenn es wichtig ist, den wesentlichen Platz zu betonen, den der Glaube im Leben Marias einnimmt, dann deshalb, weil die Erbsünde in erster Linie eine Frage des Glaubens ist, und nicht so sehr eine grenzüberschreitende und verwerfliche Handlung. In der Erzählung über den Fall Adams und Evas im Buch Genesis sündigt das erste Paar in der Geschichte, weil sie den Einflüsterungen der Schlange folgen, welche Gott als eifersüchtigen, argwöhnischen, misstrauischen und gierigen Herrn darstellt, der Konkurrenz fürchtet. Wenn Adam und Eva auf diese dämonische Stimme hören, verlieren sie den rechten Glauben an die Güte Gottes, der aufhört, für sie ein Vater voller Fürsorge und Liebe zu sein.

Wenn andererseits mit Maria eine neue Ära der Menschheitsgeschichte beginnt, dann deshalb, weil diejenige, die die Mutter Jesu, des Sohnes der Verheißung werden sollte, an die Verheißungen Gottes glaubte, als Er ihr durch die Stimme des Engels Gabriel verkündete, dass sie den Sohn des Allerhöchsten in ihrem Schoß tragen werde. Genauso glaubt sie unter dem Kreuz – und unter was für Umständen!

Für Maria bleibt Gott der Vater Israels und der ganzen Menschheit. Sie zweifelte nie an seiner grundlegenden Güte, einfach weil sie von den Spuren der Ursünde unversehrt blieb. Zur Muttergottes beten bedeutet also, um Wachstum im Glauben zu beten. Und je mehr wir an Gottes liebende Vaterschaft glauben, desto eifriger werden wir uns mühen, die Schönheit der Braut zum Leuchten zu bringen, die er seinem Sohn geschenkt hat: die Kirche.

Jean-Michel Castaing

Theologe, 09.Oktober 2018

Aleteia

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