Das Gebet des Rosenkranzes hat sich Schritt für Schritt entwickelt. Die Christen grüßten zunächst Maria gerne mit den Worten des Erzengels Gabriel bei der Verkündigung: „Sei gegrüßt Maria, voll der Gnade“. Dem fügten sie die Segenszusage aus dem Mund von Elisabeth hinzu: „Du bist gebenedeit unter den Frauen“. Der zweite Teil – „Heilige Maria, Mutter Gottes“ – stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Jede Anrufung wurde als Rose angesehen („Rosenkranz“), die zusammen mit den anderen einen kleinen Kranz bildete. Die Anzahl der 150 Ave Maria entspricht der Anzahl der Psalmen in der Bibel. Eine kleine Schnur mit Knoten half, mit der Anzahl der gebeteten Anrufungen zurecht zu kommen.
Das Aufblühen des Rosenkranzes ist den Dominikanern geschuldet, konkret Frater Alain der la Roche, im 15. Jahrhundert. Er hatte die Idee, eine Rosenkranz-Bruderschaft zu gründen. (…) Da die Dominikaner Prediger waren, teilten sie jeder Zehnergruppe von Ave Maria ein „Geheimnis“ zu, das heißt einen Moment aus dem Leben Christi, der in innigster Verbindung zu seiner Mutter steht, von ihrem Fiat bis zu ihrer Krönung. Wenn wir den Rosenkranz beten, bitten wir Maria, uns in die Gemeinschaft mit Jesus Christus hinein zu führen.
Bischof Jacques Perrier
Früherer Bischof von Lourdes
7. Oktober 2013 Zenit.org