10. Mai – Dalmatien: Die Jungfrau vom heiligen Haus von Nazareth (1291)

Maria ist Mutter wie die Kirche

Als einzige unter den Frauen ist Maria nicht nur im Geiste, sondern auch in ihrem Leib gleichzeitig Mutter und Jungfrau. Maria ist Mutter im Geiste, aber man kann nicht sagen, dass sie Mutter im Geiste unseres Hauptes und Erlösers ist, denn wie alle, die an ihn glauben, ist sie selbst aus ihm geboren. Und alle, die an ihn glauben, dürfen Kinder des Bräutigams genannt werden. Aber Maria ist sehr wohl Mutter im Geiste von uns, seinen Gliedern. Denn durch ihre Liebe wirkt sie mit an der Geburt der Gläubigen in der Kirche, das heißt also, an der Geburt der Glieder dieses Hauptes. 

 

Im Leib ist sie Mutter unseres Hauptes. Durch ein erhabenes Wunder sollte unser Haupt, dem Fleische nach, von einer Jungfrau geboren werden, um darauf hinzuweisen, dass seine Glieder, dem Geiste nach, aus der jungfräulichen Kirche geboren werden. 

 

So ist Maria, im Geist und im Leib, Mutter und Jungfrau: Mutter Christi und Jungfrau Christi. Der heilige Augustinus hatte keine ganz genaue Sicht von der Gottesmutterschaft Mariens. Aber die Bedeutung dieser Passage ist sehr richtig: Maria musste wie alle Menschen erlöst und für die Gnade gezeugt werden durch ihren Sohn. 

 

Ihr Privileg der unbefleckten Empfängnis ist eine das Kreuz vorwegnehmende Wirkung. Sie ist zweimal „Tochter ihres Sohnes“, als Geschöpf und als Immaculata.

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H. Augustinus (354-430), De sancta virginitate, VI. P.L., 40, col. 399.

 

www.spiritualite-chretienne.com/marie/

Siehe auch: Hl. Augustinus, Kirchenlehrer

 

www.mariedenazareth.com

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