In ihrer großen Weisheit bietet die Kirche, Expertin in Menschlichkeit, den Gläubigen für die entscheidende Stunde Worte tiefen Vertrauens an („Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns in der Stunde unseres Todes…“). Aber unser Gebet zur Muttergottes ist keineswegs ein nostalgischer Rückschritt in die Kindheit. Im Gegenteil, es ist vielmehr ein uns Ausrichten auf die Zukunft, wohin – wie wir wissen – unsere Mutter uns vorangegangen ist und wo sie uns erwartet.
Wenn wir Maria in der Stunde unseres Todes anrufen, dann tun wir das auch, weil nur sie nach dem Tag ihrer Aufnahme in die Herrlichkeit des Himmels mit Leib und Seele bei ihrem Sohn Jesus ist. So wird sie es sein, die uns als gute „Hausfrau“ im Paradies willkommen heißt.
Sie hat den Lauf des menschlichen Schicksals in seiner Fülle vollendet. Sie ist uns vorangegangen, sie erwartet uns, sie heißt uns willkommen, das erhoffen wir. Deshalb nennt sie die Liturgie der Kirche „allzeit offene Pforte des Himmels“ und bittet uns, auf den Stern zu schauen, um den Hafen aller Glückseligkeit zu erreichen.