Donglü (Südost-China) ist ein hoch geschätzter Marienwallfahrtsort der Untergrundkirche Chinas. Er liegt in einer Region mit fast 90 % Katholiken. In dem Dorf fand eine der drei Marienerscheinungen statt, die 1900, im Jahr des Boxeraufstands gegen die Christen, in China gezählt wurden. Die „Boxer“ bedrohten Donglü. Der Pfarrer rief die Muttergottes an und man sah am Himmel eine wunderschöne leuchtende Dame. Die „Boxer“ schossen darauf, dann flohen sie, verfolgt von einem Reiter, der vielleicht der hl. Michael war. 1932 erkannte Pius XI. Donglü als Marienheiligtum an.
Am 23, Mai 1995 kamen mehr als 30000 Gläubige der Untergrundkirche in Donglü zusammen, mit vier Bischöfen und fast 100 Priestern. Am Beginn der Feier und dann während der Wandlung sah man Zeichen am Himmel: die Sonne drehte sich von rechts nach links, Lichtstrahlen, Erscheinungen von Maria und dem Jesuskind… Die Phänomene dauerten etwa zwanzig Minuten. Am nächsten Tag griff die Polizei ein, verschloss den Zugang und schickte die Pilger weg. Im darauf folgenden Jahr waren 5000 Polizisten eingesetzt, mit 30 Panzern und Helikoptern, um die Wallfahrt zu verhindern. Die Katholiken von Donglü erklären, dass es immer wieder Wunder gibt...
Yves Daoudal